Der Kirchenvorstand, der Pfarrgemeinderat und das Pastoralteam der Propsteipfarrei St. Ludgerus haben im Verlauf des Jahres 2023 in zwei Klausurtreffens den Rahmen für die weiteren Schritte im Pfarreientwicklungsprozess erörtert. Ergebnis war die Verabschiedung eines Priorisierungskonzeptes im Oktober 2023 und dessen Vorstellung auf einer Pfarreiversammlung im November 2023.
Dieses Konzept bildet die aktuelle Grundlage für die Arbeit der verschiedenen Pfarrgremien und beruht auf den generellen Zielen des Votums, das folgende Perspektiven aufzeigt:
„Zukünftig soll die Pfarrei St. Ludgerus über zwei langfristig zu erhaltende Kirchenstandorte in Werden und Bredeney verfügen, in die baulich investiert wird und die personell versorgt werden. In Ergänzung zu den beiden großen und langfristig zu erhaltenden Standorten in St. Ludgerus und St. Markus sollen zunächst zwei kleinere Gemeindestandorte in St. Kamillus und Christus König vorgesehen bleiben.“
Für alle vier Standorte sind derzeit Projektgruppen eingesetzt, welche die für die Umsetzung des Votums notwendige Schritte im einzelnen erarbeiten. Darüber hinaus gibt es eine Projektgruppe Jugend, die einen besonderen Blick auf die geplanten Jugendstandorte in Fischlaken und Haarzopf wirft.
Pfarreiversammlungen sollen über den aktuellen Stand der Pfarreientwicklung informieren. Letztmalig erfolgte dies im November 2023. Thema dieser Veranstaltung war die Vorstellung des Priorisierungskonzeptes, zu dem die Pfarreimitglieder Fragen stellen konnten, die im Nachgang schriftlich beantwortet und auf die Pfarreihomepage veröffentlicht wurden. In Ergänzung dazu gibt es bei Bedarf separate Veranstaltungen auf Gemeindeebene. Die Pfarrei setzt damit auf Partizipation und eröffnet einen Prozess der Beteiligung.
In der Gemeinde St. Ludgerus war für die bisherigen Domstuben zunächst ein Neubau vorgesehen, der neben einladenden und barrierefreien Räumen für Pfarrei und Gemeinde auch ein öffentliches gastronomisches Angebot für den Stadtteil Werden beinhalten sollte. Im Verlauf der intensiven Befassung mit diesem Projekt hat sich jedoch gezeigt, dass das hierfür angedachte Konzept angesichts der zwischenzeitig stark gestiegenen Bau- und Finanzierungskosten für die Pfarrei finanziell nicht umsetzbar war. Als Alternative hierzu präferiert die Projektgruppe nun den Erhalt und die Renovierung des Gebäudes „Domstuben“ für pfarreiliche Zwecke. Dabei soll der Baukörper insgesamt verkleinert und insbesondere Gebäudeteile, die sich aktuell in schlechtem baulichem Zustand befinden, abgerissen werden. Die notwendigen barrierefreien Pfarreiräume sollen im Erdgeschoss entstehen. Im ersten Obergeschoss sollen die Büros der pastoralen Mitarbeiter: innen eingerichtet werden. Das zweite Obergeschoss bleibt unrenoviert und kann zukünftig als Lagerraum für die Pfarrei dienen.
Diesen Überlegungen haben sich KV und PG zwischenzeitig angeschlossen. Aktuell ist das Architekturbüro Brüning Rein beauftragt, die Planungen zu konkretisieren und den Bauantrag vorzubereiten. In seiner Junisitzung hat auch der Kirchensteuerrat diesem Projekt zugestimmt, das damit eine weitere wichtige Hürde zur Realisierung genommen hat. Die Ausfälle an Einnahmen durch die leerstehenden Domstuben werden bereits seit dem Jahr 2021 durch die Vermietung des Ludgerushauses an die Folkwang Universität der Künste kompensiert. Übergangsweise steht als Treffpunkt für Gruppen und Gremien der Gemeinde die dazu hergerichtete Begegnungsstätte neben der Lucius-Kirche zur Verfügung.
In der Gemeinde St. Markus hat die Projektgruppe das im Rahmen der Informationsveranstaltung zum PEP-Prozess das im März 2021 vorgestellte Campus-Konzept mit Blick auf die hierzu eingegangenen Hinweise und Anregungen überarbeitet und modifiziert. Dies betrifft vor allem die nun weiterhin vorgesehene Nutzung des bestehenden Kirchengebäudes. Schwerpunkt der aktuellen Arbeit ist der dringend notwendig Neubau der Kindertagesstätte, der unmittelbar östlich der St. Markuskirche angedacht ist. Hierzu liegen bereits erste Entwürfe potenzieller Investoren vor, die derzeit in der Projektgruppe mit dem Ziel beraten werden, einen Entscheidungsvorschlag für die Pfarreigremien zu erarbeiten.
In der Gemeinde St. Kamillus ist die Umsetzung der Ziele des Votums mittlerweile augenscheinlich. Denn im Herbst 2023 hat die Pfarrei die Anmietung der Kirche St. Kamillus beendet und zum Pfingstfest 2024 wurde die Kirche Christi Himmelfahrt außer Dienst gestellt. Im Gegenzug ist die Gemeinde mit ihrem Einzug in die evangelische Jonakirche eine ökumenische Wohngemeinschaft eingegangen, die sich in Zukunft zu einem guten Miteinander der Christen beider Konfessionen entwickeln soll. Aktuell stehen hier für die Projektgruppe die Überlegungen zur zukünftigen Nutzung des Geländes rund um Christi Himmelfahrt sowie zur weiteren Ausgestaltung des Jugendstandortes an.
Bei der Gemeinde Christus König hat die zwischenzeitig gestartete Initiative, das Kirchenensemble in Haarzopf unter Denkmalschutz zu stellen, zu einer ungeplanten Verzögerung der Aktivitäten geführt. Hier ist zunächst der Ausgang dieses Verfahrens mit der Entscheidung des Denkmalschutzamtes abzuwarten. Dennoch ist die dortige Projektgruppe nicht untätig und hat, da auch Christus König mit dem hier ansässigen Pfadfinderstamm ein Jugendstandort ist, sich intensiv mit den Perspektiven der Jugendarbeit befasst und hierzu ein Positionspapier erarbeitet.
Die Aktivität und Initiative der Projektgruppe Christus König zur Jugend hat die Steuerungsgruppe zu Anlass genommen, um auf Pfarreiebene in Kürze zu einem Runden Tisch Jugend einzuladen, bei dem die weitere Entwicklung der Jugendarbeit erörtert werden soll.