Heiliger Ludgerus

Foto: Martin Engelbrecht
Darstellung des heiligen Ludgerus auf dem Ludgerusschrein. Foto: Martin Engelbrecht

Der heilige Liudger (lat. Ludgerus), Apostel der Friesen und Sachsen, erster Bischof und Patron des Bistums Münster, Gründer der Benediktinerabtei Werden und zweiter Patron des Bistums Essen, gehört zu den großen Heiligen Europas.

 

Liudger entstammte einer adeligen friesischen Familie. Er wurde 742 in der Nähe der heutigen Stadt Utrecht (Niederlande) geboren. Im Jahr 755 kam Liudger in die Schule des Utrechter St. Martinsstiftes. Ab 767 setzte er seine Ausbildung in York (England) fort, angeleitet durch den berühmten Gelehrten Alkuin. 777 empfing Liudger in Köln die Priesterweihe. Anschließend wirkte er für sieben Jahre missionarisch in Friesland. Auf der Rückreise von einer Romwallfahrt besuchte er auf dem Monte Cassino das vom heiligen Benedikt gegründete Kloster und studierte dessen Ordensregel. Dort begegnete er auch Kaiser Karl dem Großen, der ihn mit der Leitung der Friesenmission betraute, nach einem Friesenaufstand 792 jedoch zum Leiter der westsächsischen Mission ernannte. Zwei Jahre später errichtete er im Zentrum dieser Mission – in Münster – ein Stift und eine Basilika. Am 30. März 805 weihte der Kölner Erzbischof Hildebold Liudger zum ersten Bischof des Missionsgebiets in Westfalen, mit Sitz in der heutigen Stadt Münster.

 

Bereits 799 gründete er unmittelbar an der sächsisch-fränkischen Grenze die Benediktinerabtei Werden, deren Kirche er selbst am 9. Juli 808 weihte. Liudger starb am 26. März 809 während einer Missionsreise in Billerbeck. Einen Monat später wurde er auf seinem Wusch entsprechend an der von ihm bezeichneten Stelle in Werden beigesetzt. Unmittelbar nach seinem Tode setzte seine Verehrung ein. Im Jahre 813 wurde seine Grabstätte in die Werdener Abteikirche (heute Propsteikirche) einbezogen. Die Verehrung des hl. Liudger verbindet das Bistum Essen in besonderer Weise mit dem niederländischen Erzbistum Utrecht und dem benachbarten Bistum Münster.