Projekte im Pfarreientwicklungsprozess priorisiert

Das Priorisierungskonzept der Pfarrei St. Ludgerus wurde bei einer Pfarrversammlung im Mariengymnasium vorgestellt. Foto: los
Das Priorisierungskonzept der Pfarrei St. Ludgerus wurde bei einer Pfarrversammlung im Mariengymnasium vorgestellt. Foto: los

 

Propsteipfarrei setzt auf Ökumene, Jugendarbeit, eine neue KiTa und ein neues pastorales Zentrum

Eine ökumenische Kirchennutzung in Heidhausen, ein KiTa-Neubau in Bredeney, Schwerpunkte der Kinder- und Jugendarbeit in Haarzopf und Heidhausen und ein neues pastorales Zentrum in Werden – das sind die Projekte, die die Essener Pfarrei St. Ludgerus im Rahmen ihres Pfarreientwicklungs-prozesses nun als nächstes angehen wird. Unter anderem angesichts deutlicher Veränderungen bei geplanten Kostenentwicklungen – etwa durch die Inflation und hohe Zinsen im Bau-Sektor – sowie zeitlichen Verzögerungen bei einzelnen Maßnahmen haben sich die Pfarreigremien jetzt für eine angepasste Priorisierung ihrer Projekte entschieden. Durch die Reduzierung von Gebäuden und die Bündelung von Aktivitäten soll ein ausgeglichener Pfarreihaushalt ab dem Jahr 2025 gewährleistet werden.

Das erste dieser Projekte kann bereits in wenigen Monaten Realität werden: Für die Stadtteile Fischlaken und Heidhausen hat der Kirchenvorstand nach zustimmenden Stellungnahmen von Pfarrgemeinderat und Pastoralteam eine „ökumenische Wohngemeinschaft“ der katholischen Gemeinde St. Kamillus und der evangelischen Jona-Gemeinde befürwortet. Die bereits 2020 getroffene Rahmenvereinbarung für die Ökumenische Partnerschaft zwischen den beiden Gemeinden habe eine gute und tragfähige Grundlage geschaffen, um nun in einem nächsten Schritt einen gemeinsamen Gottesdienstort zu nutzen. Ein entsprechender Nutzungsvertrag für die Jona-Kirche steht kurz vor der Fertigstellung und Weiterleitung an die Bistumsverwaltung, um die kirchenaufsichtsrechtliche Genehmigung einzuholen. 

Mit dem angedachten „Umzug“ in die Jona-Kirche soll zu Pfingsten 2024 die Filialkirche Christi Himmelfahrt außer Dienst gestellt werden. Bereits vor einigen Wochen wurde der Mietvertrag zur Kirche St. Kamillus gekündigt. Allerdings haben die Kamillianer zugesagt, in ihrer Kirche weiterhin die wöchentliche Vorabendmesse zu übernehmen, solange ihnen dies möglich ist. Diese Bereitschaft verdient großen Dank und viel Respekt. Unberührt von diesen Perspektiven bleiben die Gemeinde-räume in Fischlaken und Heidhausen weiter nutzbar. Hier sind noch Beratungen in den Gruppen und Gremien erforderlich.

 

In Bredeney soll derweil auf dem Areal des bisherigen Pfarrhauses und der Kaplanei von St. Markus eine völlig neue Kindertagesstätte gebaut werden. Gespräche mit dem KiTa-Zweckverband hätten deutlich gemacht, dass die bestehende Kindertagesstätte St. Markus keine Zukunft haben wird. Die zuletzt diskutierte Campus-Lösung für den Standort wird angesichts der Gesamtlage der Pfarrei aufgegeben. Die Kirche St. Markus bleibt bestehen, ein möglicher Umbau wird zu einem späteren Zeitpunkt geprüft.

Weiterhin sind für die Pfarrei St. Ludgerus an den beiden geplanten Standorten für die Kinder- und Jugendarbeit in Haarzopf und Heidhausen fest, beide sollen gefördert und ausgebaut werden. Zudem bleibt die Stelle einer oder eines Jugendbeauftragten für die Pfarrei im Blick. Hier wird geprüft, ob eine Anstellung durch das Bistum möglich ist – wie bei den anderen Seelsorgerinnen und Seelsorger der Pfarrei auch -, was den Pfarreihaushalt entlasten würde. An der Vermietung des Jugendheimes in Werden und der Aufgabe des Jugendheimes in Bredeney hält die Pfarrei St. Ludgerus weiter fest.

Ergänzend zu den verschiedenen Angeboten in den Gemeinden will die Pfarrei in der Nachbarschaft der Pfarrkirche St. Ludgerus in den Räumen der ehemaligen Domstuben ein „pastorales Zentrum“ einrichten. In der ersten Etage sollen die hauptberuflichen Seelsorgerinnen und Seelsorger ihre Büros erhalten. Zudem soll für Teambesprechungen, Gruppen- und Gremientreffen ein Tagungsraum entstehen. Im Erdgeschoss sind barrierefreie Räume für Konferenzen, Begegnungen und Treffen von Ehrenamtlichen geplant. Diese Räume können bei Bedarf auch extern angemietet werden. Für das Ludgerushaus strebt die Pfarrei weiterhin eine komplette Vermietung an.