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Ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest

Foto: lou
Foto: lou

Liebe Schwestern und Brüder in unserer Pfarrei,

 

Krippen haben die Kraft der Anziehung. Krippen bieten Sicherheit in unsicheren Zeiten. Krippen wecken Sehnsucht nach Heil und Geborgenheit. Krippen heben Herzen und lassen Lieder erklingen.

 

Eines der berühmtesten Krippenlieder der Welt wird auch in diesem Jahr gesungen – überall auf der Erde, in Hütten und Häusern, in Heimen und Hospizen, in Kirchen und Kapellen, an Kranken- und Kinderbetten, fröhlich oder traurig, ob allein oder gemeinsam, in unendlich vielen Sprachen, wie eine einzige Melodie, die den ganzen Globus umspannt: „Stille Nacht, heilige Nacht“.

 

Entstanden am Beginn des 19. Jahrhunderts, in einer Zeit von Hunger und Not, Krieg und Entbehrung, erklingt darin der sehnliche Wunsch der Menschen: endlich himmlische Ruh‘, endlich der erwartete Retter. Und heute, mitten in der Pandemie, die uns bislang schon großes Leid beschert hat und uns weiter nicht zur Ruhe kommen lässt, wagen wir es und wünschen es sich viele, dieses Lied zu singen.

 

Weil es Zuversicht weckt und Hoffnung schenkt, weil es davon kündet: es gibt Rettung und Heil: in einem Kind, das in einer Krippe liegt. Wer sich zu diesem Kind aufmacht und vor seiner Krippe stehen bliebt und inne hält, der sieht es mit eigenen Augen:

Gott kommt in das Dunkel der Welt. Gott macht sich klein und zeigt sich darin groß.

 

Wo uns zurecht gesagt wird: Haltet Abstand. Meidet Kontakte. Gebt auf euch Acht. Da fügt Gott hinzu: Fürchtet euch nicht! Ich bin und bleibe bei euch. Ich stehe an eurer Seite. Ich lasse euch nicht fallen und ins Leere laufen. Ich werde in eurer Mitte wohnen. Habt keine Angst. Das ist ein Trost, der uns nicht von Menschen gespendet, sondern uns von Gott geschenkt wird.

 

Rufen wir uns diese Botschaft gegenseitig in Erinnerung. Erzählen wir sie weiter und machen wir einander Mut. Gott wird einer von uns – in der stillen und heiligen Nacht von Bethlehem.

 

Ihnen und Ihren Familien, allen, die zu Ihnen gehören und denen Sie in diesen Tagen begegnen, wünsche ich ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest – persönlich und im Namen des ganzen Pastoralteams.

 

Ihr

Jürgen Schmidt, Propst