Auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie muss die Propsteipfarrei St. Ludgerus in Essen-Werden auf die traditionelle Ludgerus-Prozession verzichten. Stattdessen ist am
Sonntag, 5. September, um 10 Uhr ein Freiluftgottesdienst auf dem ehemaligen Abteihof der heutigen Folkwang Universität der
Künste geplant. Diese Messe wird Bischof Franz-Josef
Overbeck gemeinsam mit Abt Aloysius Althaus aus der Benediktinerabtei Königsmünster in Meschede feiern.
Zum Auftakt des Ludgerusfests gibt es bereits am Freitag, 3. September, um 19 Uhr einen ökumenischen Gottesdienst in der Basilika. In Essen-Werden ist das
gemeinsame Erinnern katholischer und evangelischer Christen an den Missionar, der 799 das frühere Kloster Werden und 805 das Bistum Münster gründete, eine gute Tradition.
Am Samstag, 4. September, feiert die Ludgerus-Pfarrei um 10 Uhr eine Messe am Schrein des Heiligen. Anschließend ist dort den ganzen Tag über die Möglichkeit zum
persönlichen Gebet gegeben. Nachmittags sind die Bewohnerinnen und Bewohner der Stiftung St. Ludgeri in ihrer Hauskapelle zu einer Wort-Gottes-Feier eingeladen, bei der auf
Wunsch auch das Sakrament der Krankensalbung gespendet wird.
Am Sonntag, 5. September, beschließt abends um 18 Uhr eine Vesper mit den Essener Domsingknaben das Ludgerusfest. (tr)
Info: Ludgerusfest wird seit 1128 gefeiert
Seit dem Jahr 1128 wird in Werden das Ludgerusfest gefeiert. Es geht auf Bernhard von Wevelinghoven, den 28. Abt der von Ludgerus
gegründeten Benediktinerabtei Werden, zurück. Aus Dankbarkeit für die Abwehr einer Hungersnot legte der Abt das Gelübde ab, die Gebeine des Friesen- und Sachsen-Missionars Liudger im Rahmen einer
feierlichen Prozession alljährlich durch den Ort tragen zu lassen.
Seit 1787 befinden sich die Gebeine in einem barocken Trageschrein. Die Silberbeschläge des mit Goldbrokat bespannten Schreins weisen mehrere bildliche Darstellungen auf. Sie zeigen den Heiligen
und ersten Bischof von Münster, seine Gründung der Abtei Werden und eine Landschaft mit dem Gänse-Motiv.