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„Zeitenwenden haben es in sich“

Die Zeitenwende der Kirche, ausgelöst durch den Skandal sexueller Gewalt und eine rigide katholische Moral, verlange eine gründliche Umkehr – weg von der Institution, hin zu den einzelnen Menschen und deren Nöten, schreibt der Bischof. Der „Synodale Weg“ der deutschen Kirche bedeute einen Neuaufbruch mit der Einwilligung, als Kirche kleiner und demütiger zu werden, differenzierte, vielschichtige Antworten zuzulassen und darauf zu verzichten, sich über andere Menschen besserwisserisch und arrogant zu erheben.

 

Overbeck hat Erwartungen an die Themen des "Synodalen Weges"

 

Die Themen des „Synodalen Weges“ ordnet Overbeck zukunftsorientiert ein: Macht in der Kirche brauche Kontrolle und Begrenzung. Über den Zölibat, der für nicht wenige Priester eine schwere Last bedeute, müsse neu nachgedacht werden. Fragen der Sexualmoral und Partnerschaft erforderten eine neue Bewertung, wobei immer noch gelte, dass die Sehnsucht der Menschen nach verlässlichen, dauerhaften Liebesbeziehungen dem Evangelium sehr nahe komme. Frauen von den wichtigsten Ämtern der Kirche fernzuhalten, sei für immer Menschen nicht mehr akzeptabel.

Eindringlich bittet der Bischof die Katholiken im Bistum Essen: „Beteiligen Sie sich weiter an den Debatten, die wir in unserem Bistum in den verschiedenen Prozessen seit vielen Jahren führen, und die uns mehr und mehr verändern.“ Overbecks Wunsch: „Lassen Sie uns in dieser Zeitenwende beieinander bleiben, verschiedene Standpunkte aushalten und geduldig darauf setzen, dass sich in unserem Suchen und Ringen Gottes Geist zeigen wird.“

 

 

Das „Wort des Bischofs zum 1. Januar 2020“ steht zum Download zur Verfügung und ist in gedruckter Form erhältlich. Behindertenverbände und -einrichtungen können das Hirtenwort in leichter Sprache sowie als Audio-Datei über presse@bistum-essen.de beziehen.